Montag, 28. Mai 2018

Abschied von Kairo - und auf in den Sinai!

Während wir letzten Dezember in San José/Costa Rica schräg gegenüber der Alliance Francaise, dem französischen Kulturinstitut gewohnt haben, so in Kairo am Goethe-Institut. Ist direkt ein kleines Stück Heimat...




Bummel durch die islamische Altstadt. Diese Moschee kann die Ähnlichkeit zu gotischen Kirchenbauwerken nicht leugnen...


...während hier islamische Baukunst vorherrschend ist. Das vielstimmige Gewirr, wenn nicht Geplärre der Muezzins ist aber überall ähnlich übersteuert und wirkt auf uns durchaus immer wieder wie Zwangsbeglückung. Aber vielleicht sind unsere Kirchenglocken das auch - wenn auch in bescheidenerem Rahmen?


Pharaonisches Erbe: Die stilisierten Papyrusblüten sind allgegenwärtig, hier als riesige Sonnenschirme.



Beim Besuch der Al-Azhar-Moschee, der höchsten Instanz für islamische Glaubensfragen und mit wunderschönem Innenhof, bekomme ich eine züchtige Ghalabiya zwangsverordnet. Ich nehme es mit Humor und doch - man wird irgendwie unsichtbar gemacht, und barfüßig im Innenhof sitzend und die Menschen in ihren islamischen Angelegenheiten - geschäftig oder auch nur herumsitzend -  beobachtend, fühle ich mich wie in einer Tarnkappe, wage auch immer weniger, Kopf und Augen zu heben und nach üblicher Art geradeheraus zu schauen. Interessante Selbstwahrnehmung. Nein, diese Freiheit würde man als moderne Europäerin sicher nicht zu schnell aufgeben wollen, und das ist auch gut so.


Zwangsverkleidet!


Besuch der Zitadelle, dort ist die wunderschöne Alabastermoschee und ein herrlicher Blick auf Kairo bis zu den Pyramiden, die hinten im Dunst zu ahnen sind (siehe voriger Post), und außerdem ist hier oben auch richtig gute Luft - das ist unten in Kairo sonst nicht der Fall.



Wir nehmen Abschied von dieser irgendwie irren Stadt, in der der tägliche Verkehrsinfarkt noch unsäglicher ist als in Istanbul; am ehesten vergleichbar dem, was wir im Herbst in Guatemala City erlebt haben.



Und nie versteht man, was eigentlich auf den Schildern steht...
Eine lange Busfahrt mit einem schmutzigen, klapprigen nationalen Bus bringt uns unter dem Suezkanal hindurch auf den Sinai, unsere letzte Station vor der Weiterreise nach Israel.


Beim Warten vor dem Suezkanal-Tunnel sehen wir oben vor Wüstenpanorama die großen Containerschiffe vorbeiziehen. Hoffentlich werden sie vor Somalia nicht gekidnappt.


Auf der Gegenseite lange Warteschlangen mit heftigen Waren- und Personenkontrollen zur Ausreise aus dem Sinai, inklusive Fahrzeugscanner, wie wir es auch in Marokko erlebt haben. Wegen der Flüchtlinge oder Terroristen? Wir wissen es nicht.


Wüste vor dem Sinai...


... und im Abendlicht erste Eindrücke der phantastischen Wüsten-Bergwelt der Sinai-Halbinsel. Morgen wollen wir den Berg Sinai, wo nach biblischer Erzählung Moses die Zehn Gebote empfing, erklimmen.


(von Jessica)

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