Montag, 30. April 2018

Istanbul III


Auf der anderen Seite des Goldenen  Hornes: Galata-Turm, oft als Filmkulisse verwendet und ein sehr angesagtes, nettes Stadtviertel. Also mal setzen auf einen Kaffee, dabei kann man so schön schauen, auf Leute...


...und wirklich schön auf die Moscheenkulisse in Alt-Istanbul auf der anderen Seite.


Später wieder drüben, Rundgang im ägyptischen Bazar



Und dann starten wir zur obligatorischen Bootstour auf dem Bosporus, um die Stadt auch vom Wasser aus zu sehen.


Alt und Neu mischt sich unmittelbar...


Alte Moschee und moderne Bosporusbrücke 


Oben rauschen die Motoren, unten ruhen die Moscheen...


...und dem Reiher sind wahrscheinlich die Fische das Wichtigste.


Sind schon schmucke Teile, an denen man so vorbeituckert. 
Sozusagen Hamburg-Blankenese auf Türkisch.




Na ja, manches ist natürlich auch einfacher. Alles andere wäre auch komisch.



Die Moscheensilhouette vom Bosporus aus gesehen.


Galata-Brücke, voller Sonntagsgäste, 
im Hintergrund die Moschee von Suleiman dem Prächtigen.


Es ist unglaublich was los, scheinbar wollen alle nochmal an die frische Luft...


...aber das macht ja auch Spaß.


Auf der Galata-Brücke sind die unzähligen Angler seit morgens unermüdlich und fangen tüchtig etwas. Ron sagt, als Fisch könne man ja unten kaum durch den Bosporus schwimmen, ohne dass einem ein Leckerchen vor der Nase hängt!


Bei so viel leckerer Optik nehmen dann tatsächlich ein orientalisches Fischbrötchen mit frisch gegrillltem Bosporus-Fisch zu uns, und zum Nachtisch gönnen wir uns noch ein Eis. Die Istanbuler Eisverkäufer, meist in typischem Dress, sind wahre Artisten, die dir das Eis in zauberkunststückartiger Weise vor der Nase herumschwenken, hinhalten, wegdrehen, mit ihren Eisspateln Trommelrhythmen vorspielen - es macht einfach Spaß, diesen Spaß mitzuerleben.


Und abends "zu Hause" beim Fußballverein hat unsere Tiermenagerie herummarodiert, einen unserer Stühle umgeworfen, die Katze lag gemütlich darin und nimmt Reißaus, als der Hahn plötzlich laut kräht, die Hühner wie bei Witwe Bolte drumherum. Hoffentlich kommen nicht irgendwann ein paar böse Buben und drehen dem lieben Vieh den Hals um! Ich habe irgendwie den Eindruck, dass Ron da so ein paar Gedanken hegt...

(von Jessica)

Sonntag, 29. April 2018

Istanbul II





Ein paar Eindrücke aus der Hagia Sophia, einst byzantinisch-christliche, monumentale Kirche, später muslimisch, heute Museum. Ein unglaubliches Bauwerk und fotographisch kaum zu fassen.


Marmor in kunstvoller Vielfalt...

...und wundervolle Mosaiken.


Gleich nebenan ist der Topkapi-Palast, in dem die Sultane und ihre Haremsdamen in aller Pracht lebten. Tausendundeine Nacht lässt grüßen! 







Man tafelte gerne...

...und hatte die entsprechenden Küchenmeister dazu.


Für uns gibt es wenigstens einen Kaffee im Serail-Cafe mit Bosporus-Blick...

...wo die warmen Gerichte aus formschönen Messinggefäßen mit Hauben serviert werden.


Da könnte man glatt Lust bekommen, auch mal Sultan oder Sultansgemahlin zu sein zu sein! Mit Kostüm wird's dann tatsächlich zu einer kleinen Gaudi zwischendurch - übrigens während der Besichtigung der alten Zisterne, auch wieder so ein Wahnsinnsding, Hunderte Meter lang. 336 Säulen, je 9 Meter hoch, stützen das Gewölbe, das in den Fels gehauen ist, und machen es zu einer Art unterirdischen Kirche. 

Abends gibt es noch etwas ganz Besonderes: eine Vorführung der Tanzenden Derwische, eine Art religiös-kultischer Tanz, getanztes Gebet, das bei den Sufi, einer islamisch-mystischen Strömung, verbreitet war, ab 1923 verboten wurde, in den letzten Jahren wiederbelebt wurde und... zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe zählt. Innig, ästhetisch, es spricht mich sehr an.



Morgen auf ein Drittes in Istanbul!

(von Jessica)




Istanbul oder: Wie heißt denn das auf Türkisch ?


Frühmorgens noch auf Limnos...

... Abschied  von dieser besonderen Insel...
...und Abschied auch von Griechenland, 
wo wir uns sehr wohl gefühlt haben.

Wenige Stunden später erreichen wir die Außengrenze der EU und reisen ohne Schwierigkeiten in die Türkei ein. Die lange LKW-Schlange ignorieren wir einfach und fahren schnurstracks bis zur Schranke vor. Das wird offensichtlich akzeptiert und wir fahren munter weiter.


Nach ziemlichem Rush-hour-Verkehr in der 15-Millionen-Stadt Istanbul erreichen wir mal wieder gerade noch vor Einbruch der Nacht unseren Anlaufpunkt, einen zentral gelegenen Fußballclub nur 10 Fahrradminuten vom historischen Stadtzentrum entfernt. Ein klasse Ausgangspunkt für die nächsten Tage. 
Wir teilen die einigermaßen abgeranzten Steh-Toiletten (ja, ja, mal wieder in einem muslimischen Land, seufz...) und Duschen mit den Fußballern und draußen den Hof mit Katzen, Hühnern und zwei aufdringlichen Hähnen, die am liebsten noch in unser Auto klettern wollen, alles vollschietern und zum Steinerweichen gackern und krähen. Vor dem Tor rauscht der Verkehr der Uferstraße, und Schiffe und Lautsprecheransagen vom Fährterminal gegenüber tuten und tönen ebenfalls dazu. Es mangelt also nicht an Unterhaltung.


Am nächsten Tag machen wir eine Fahrrad-Orientierungsrunde kreuz und quer durch die zentralsten Stadtteile, treffen auf die Hagia Sophia, das berühmteste Bauwerk der Welt und natürlich wieder eine Unesco-Weltkulturerbe-Stätte - da können wir inzwischen eine durchaus umfängliche Liste besuchter Orte während des Freijahres vorweisen.


Auf der Galata-Brücke über das Goldene Horn, den Seitenarm des Bosporus und Blick von weitem auf die Blaue Moschee...

...die auch aus der Nähe wunderschön ist.

Neben der Moschee liegt der ehemalige Rossplatz (Hippodrom), 
wo Kaiser Konstantin I., als er Konstantinopel gründete, diverse erlesene Objekte aufstellen ließ, um seine Stadt zu dekorieren, zum Beispiel einen Obelisken aus dem Tempel von Karnak/Ägypten und die dreischwänzige Schlangensäule vom Orakel von Delphi - dort haben wir gerade vor zwei Wochen am Apollontempel die Replik angeschaut. Und in Karnak werden wir in ca. drei Wochen sein und die leere Stelle am Tempel sehen. Das Mittelmeer und seine Kulturen, die so sehr ineinandergreifen und sich immer wieder so viel Konkurrenz gemacht haben...

Wir lassen uns im Laufe des Tages eine Reihe guter Geschmäcker auf der Zunge zergehen, türkischen Kaffee, den typischen Cay-Tee, Ayran, Cacik (Zaziki), Pide, Sesamkringel und noch dies und das, werden freundlich aufgenommen in dieser temperantvollen, vielgestaltigen, orientalischen und gleichzeitig modernen Stadt. Krass ist der Verkehr, der sich Tag und Nacht staut, die ewig hupenden, drängelnden Taxifahrer, das steile Auf und Ab der Straßen, die unglaublich schnell fahrende Tramway - und da hängen sich noch Kinder als Surfer hintendran! -und wir mittendrin auf dem Rad. Nicht viel nachdenken, einfach unerschrocken ins Gewühl. Anders geht's nicht.



Was heißt eigentlich danke auf Türkisch? Teschekür ederrim. Ein paar Wörter sagt uns Langenscheidt online, hier und da wird etwas Englisch oder Deutsch gesprochen, aber oft geht es nur mit Händen und Füßen. Schade eigentlich, dass wir kein Türkisch können. Aber lächeln geht immer.


Sonnenuntergang heute am Marmara-Meer.


Neben uns warten die Schiffe auf die Einfahrt in den Bosporus...


...und gegenüber auf der asiatischen Seite Istanbuls scheint schon der Mond, während die allerletzten Sonnenstrahlen noch in einem Hochhaustower reflektiert werden. Morgen geht's auf weitere Entdeckung in dieser faszinierenden Stadt.

(von Jessica)