Sonntag, 29. April 2018

Istanbul oder: Wie heißt denn das auf Türkisch ?


Frühmorgens noch auf Limnos...

... Abschied  von dieser besonderen Insel...
...und Abschied auch von Griechenland, 
wo wir uns sehr wohl gefühlt haben.

Wenige Stunden später erreichen wir die Außengrenze der EU und reisen ohne Schwierigkeiten in die Türkei ein. Die lange LKW-Schlange ignorieren wir einfach und fahren schnurstracks bis zur Schranke vor. Das wird offensichtlich akzeptiert und wir fahren munter weiter.


Nach ziemlichem Rush-hour-Verkehr in der 15-Millionen-Stadt Istanbul erreichen wir mal wieder gerade noch vor Einbruch der Nacht unseren Anlaufpunkt, einen zentral gelegenen Fußballclub nur 10 Fahrradminuten vom historischen Stadtzentrum entfernt. Ein klasse Ausgangspunkt für die nächsten Tage. 
Wir teilen die einigermaßen abgeranzten Steh-Toiletten (ja, ja, mal wieder in einem muslimischen Land, seufz...) und Duschen mit den Fußballern und draußen den Hof mit Katzen, Hühnern und zwei aufdringlichen Hähnen, die am liebsten noch in unser Auto klettern wollen, alles vollschietern und zum Steinerweichen gackern und krähen. Vor dem Tor rauscht der Verkehr der Uferstraße, und Schiffe und Lautsprecheransagen vom Fährterminal gegenüber tuten und tönen ebenfalls dazu. Es mangelt also nicht an Unterhaltung.


Am nächsten Tag machen wir eine Fahrrad-Orientierungsrunde kreuz und quer durch die zentralsten Stadtteile, treffen auf die Hagia Sophia, das berühmteste Bauwerk der Welt und natürlich wieder eine Unesco-Weltkulturerbe-Stätte - da können wir inzwischen eine durchaus umfängliche Liste besuchter Orte während des Freijahres vorweisen.


Auf der Galata-Brücke über das Goldene Horn, den Seitenarm des Bosporus und Blick von weitem auf die Blaue Moschee...

...die auch aus der Nähe wunderschön ist.

Neben der Moschee liegt der ehemalige Rossplatz (Hippodrom), 
wo Kaiser Konstantin I., als er Konstantinopel gründete, diverse erlesene Objekte aufstellen ließ, um seine Stadt zu dekorieren, zum Beispiel einen Obelisken aus dem Tempel von Karnak/Ägypten und die dreischwänzige Schlangensäule vom Orakel von Delphi - dort haben wir gerade vor zwei Wochen am Apollontempel die Replik angeschaut. Und in Karnak werden wir in ca. drei Wochen sein und die leere Stelle am Tempel sehen. Das Mittelmeer und seine Kulturen, die so sehr ineinandergreifen und sich immer wieder so viel Konkurrenz gemacht haben...

Wir lassen uns im Laufe des Tages eine Reihe guter Geschmäcker auf der Zunge zergehen, türkischen Kaffee, den typischen Cay-Tee, Ayran, Cacik (Zaziki), Pide, Sesamkringel und noch dies und das, werden freundlich aufgenommen in dieser temperantvollen, vielgestaltigen, orientalischen und gleichzeitig modernen Stadt. Krass ist der Verkehr, der sich Tag und Nacht staut, die ewig hupenden, drängelnden Taxifahrer, das steile Auf und Ab der Straßen, die unglaublich schnell fahrende Tramway - und da hängen sich noch Kinder als Surfer hintendran! -und wir mittendrin auf dem Rad. Nicht viel nachdenken, einfach unerschrocken ins Gewühl. Anders geht's nicht.



Was heißt eigentlich danke auf Türkisch? Teschekür ederrim. Ein paar Wörter sagt uns Langenscheidt online, hier und da wird etwas Englisch oder Deutsch gesprochen, aber oft geht es nur mit Händen und Füßen. Schade eigentlich, dass wir kein Türkisch können. Aber lächeln geht immer.


Sonnenuntergang heute am Marmara-Meer.


Neben uns warten die Schiffe auf die Einfahrt in den Bosporus...


...und gegenüber auf der asiatischen Seite Istanbuls scheint schon der Mond, während die allerletzten Sonnenstrahlen noch in einem Hochhaustower reflektiert werden. Morgen geht's auf weitere Entdeckung in dieser faszinierenden Stadt.

(von Jessica)


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