Sonntag, 24. Juni 2018

Sicher ist sicher!

Bei der Vorbereitung auf unsere Reisen hat der Sicherheitsaspekt eine nicht unerhebliche Rolle gespielt, nicht zuletzt, weil wir immer wieder Hinweise und Ratschläge gelesen und häufiger die Frage gestellt bekommen haben: Mexiko, Ägypten, Israel, ist das nicht viel zu gefährlich dort?
Um weltweit sicher an Bargeld zu kommen, haben wir neue Konten eröffnet und Kreditkarten beantragt, wir haben uns strahlungsgeschützte Bauchgurte zugelegt, die die Chips von Kreditkarten verheimlichen sollen, die wir aber nie getragen haben, weil man in den warmen Ländern so sehr darunter schwitzte. Wir haben von allen wichtigen Papieren und Passwörtern Fotos gemacht und sie in Clouds hinterlegt. Wir hatten eine kleine Kette und Vorhängeschloss dabei, mit deren Hilfe wir einen 'Privatsafe' fabrizieren konnten. Wir haben keine großen Mengen Bargeld mit uns herum getragen und auf das Zurschaustellen von Schmuck, Uhren oder sonstigen Luxusartikeln verzichtet. Dem Sprinter haben wir eine kräftige Lenkradkralle spendiert.
Unsere Erfahrungen unterwegs waren allerdings durchweg positiv. So sinnvoll die sorgfältige Planung war, so unnötig eine allzu große Sorge; wir haben uns zu keiner Zeit und an keinem Ort unsicher oder bedroht gefühlt. Im Gegenteil, so unterschiedlich die Lebensbedingungen waren, auf die wir gestoßen sind, so stark war doch häufig das Gefühl, unter Menschen zu sein, deren Wünsche, Ziele und Grundsätze sich von unseren gar nicht unterscheiden.
Sicher gibt es gefährliche Gegenden, die man als Reisender besser meiden sollte, doch dort waren wir auch nicht unterwegs.
Um die guten Fahrräder keiner Gefahr auszusetzen, sind nur die beiden einfacheren Räder hinten auf dem Wagen mit auf Reisen gegangen und natürlich ist ihnen nichts passiert, auch wenn sie in Marokko bewundernde Blicke auf sich gezogen haben und wir gefragt wurden, ob sie zu verkaufen sind.

Gestohlen wurden die guten Räder, die 'sicher' hinter Gittern und verschlossenen Türen im Haus in Spanien untergebracht waren. Bei einem Einbruch wurden die Schlösser geknackt, die Haustür zerlegt und neben den Rädern sämtliche Elektrowerkzeuge, Kettensäge und Laptop entwendet.

Ärgerlich ist das vor allem wegen der beiden Räder, dem blauen Rennrad, das ich besonders für Spaniens bergige Landschaft ausgestattet hatte und das fast neue grüne Mountainbike. Beide Räder waren gerade seit Herbst hier und die Versicherung trat genau vier Wochen nach dem Einbruch in Kraft.



Wer also eines dieser wunderschönen Räder demnächst auf dem Flohmarkt sieht, der kaufe es bitte - nicht ohne es genügend herunter zu handeln. 

Das dicke Ende der Geschichte scheint eher einer Slapsticknummer entnommen, ist aber traurige Realität: Beim Aufnehmen des Schadens reißt die Polizei einen gemauerten Pfosten um, an dem eine Kette befestigt ist, die die Einfahrt versperrt. Der fällt auf die Wasseranschlüsse unserer drei Reihenhäuser, zerschlägt den der Nachbarn, so dass eine schöne Fontäne entsteht. Die von der Polizei herbeigerufenen Wasserwerker reparieren den sichtbaren Schaden.
Ob damit zusammenhängend oder nicht; etwa zur gleichen Zeit entsteht ein Leck in unserer Anschlussleitung, so dass während unserer Abwesenheit viele hundert Kubikmeter Wasser im Erdreich versinken - immerhin, ohne zu großen Schaden anzurichten. Außer natürlich, dank der progressiven Preispolitik - je mehr verbraucht wird, desto teurer wird der Kubikmeter - eine horrende Wasserrechnung zu produzieren.

Inzwischen ist eine Woche vergangen, das Leck unter der Einfahrt ist gefunden, freigelegt und repariert, unsere Nerven haben sich beruhigt, so dass das Leben nun hoffentlich den eher ruhigen Gang gehen kann, den wir uns für den Abschluss dieses Jahres gewünscht haben.

(von Ronald)

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