Montag, 11. Dezember 2017

Tropischer Küsten-Nebelwald: Cloudforest Monteverde

Urwald, Regenwald, das ist uns ein Begriff. Ein Nebelwald, cloudforest, ist ein tropischer Regenwald, der höher liegt und nochmal feuchter ist, Nebel und Wolken sich mehr darin verfangen. Nebelwälder sind weniger häufig als Regenwälder und sehr artenreich.

Tief unter uns liegt die Pazifikküste...

...und vor uns der Nebelwald

In Südmexiko hatten wir keine Gelegenheit mehr, einen Nebelwald zu besuchen, auch in Guatemala nicht, in Honduras sowieso nicht. Nun freuen wir uns, dies in Costa Rica tun zu können. Der Weg dorthin führt und von San Jose aus erst an die Pazifikküste hinunter und dann über ewige Buckelpiste, auf der wir den Allradantrieb unseres SUV gut gebrauchen können, hinauf nach Santa Elena ins Schutzgebiet des biologischen Korridores der dortigen Naturparks.

Nachts erhebt sich ein gewaltiger Sturm und heftiger Regen, so dass am nächsten Morgen einige der Reservate gar nicht öffnen können, da es zu gefährlich ist, zuviele Bäume umgestürzt sind usw.


Kreativ: Plattgehämmerte Kronkorken dienen im Hostel Santa Elena, das von der Atmosphäre an Alpenhütten erinnert, als Frühstücks-Token


Wir finden dann aber einen Trail, den wir mit einem Ranger machen können, da seine Chefs ihn nach Inspektion freigeben. Auf der dreistündigen Tour sehen und erfahren wir sehr viel Interessantes, unter anderem auch, dass die Nebelwälder Costa Ricas bedroht sind, da sich der Klimawandel bemerkbar macht: Es ist wärmer, Nebel und Wolken werden weniger, Arten verringern sich. Man rechnet damit, dass schon in 10 Jahren der cloudforest vielleicht gar nicht mehr als solcher existiert.









Wir sehen wie immer tropische Riesenbäume, die typischen Höhenbesiedelung dieser Bäume wie z.B. Bromelien und Baumfarne, Orchideen, Kolibris und dann einen Quetzal, seit Mayazeiten (dort auch auf vielen Abbildungen zu sehen) Wahrzeichen dieser Weltgegend, heute Nationalvogel Guatemalas (obwohl dort fast nicht mehr vorkommend), nach dem auch die dortige Währung benannt ist und der zu den gefährdeten Arten gehört. Er gilt als einer der schönsten Vögel überhaupt,etwa pfauengroß mit Schwanzfedern bis zu einem Meter Länge. Zwar sehen wir ihn nur von hinten in über 20 Meter Höhe durch das starke Fernglas, das der Ranger für uns eingestellt hat, dies aber fast 30 Minuten lang - der Vogel scheint gerade seine Lieblingsspeise, kleine Wildavocados, zu verdauen und sich am heftigen Schwanken des Geästs gar nicht zu stören. Je nach Sonneneinfall ändert sich die Farbe seines Gefieders von blau über grün bis hin zu braun. 


Nachmittags bumpern und buckeln wir vier Stunden lang wieder zur Pazifikküste hinunter, wo wir nach einem missratenen Versuch, einen Übernachtungsplatz im Surfer-Hideout Playa Grande zu finden (was aber wirklich nur für hartgesottene Surfer zu empfehlen ist, die außer ihrer Welle nichts weiter brauchen, ablegen, schwer erreichbar nur über Piste, ohne Läden, Restaurants o.ä.) dann im benachbarten Tamarindo einen Rückzugsort finden, der einige entspannte Ferientage verspricht, an denen wir gar nicht allzu viel Programm machen wollen.



(von Jessica und Ronald)

1 Kommentar:

  1. Freue mich täglich auf eure Berichte und die tollen Fotos. Herzlichen Dank!

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