Sonntag, 10. Dezember 2017

Irazú

Von San Jose aus kann man unzählige Tagesausflüge machen, einer toller als der andere. Wir fahren zum Vulkan Irazú, nachdem wir uns auf die Schnelle noch eine Claro-Chipkarte fürs Tablet zulegen, um GPS zu haben. Obwohl das Land sehr viel weiter entwickelt ist als Guatemala und Honduras, ist es mit der Beschilderung auf den Straßen doch sehr dünn, gute Landkarten sind ebenfalls nicht einfach zu bekommen, und so ist diese Lösung gut und letztlich unerlässlich.
Unterwegs kommen wir mal wieder an vielen Kaffeeplantagen vorbei; unten ein Pflücker bei der Arbeit, der anlässlich einer kurzen Pinkelpause gern fürs Foto stand. 

Der Vulkan Irazú liegt 3422 Meter hoch, ist seit 1995 nicht mehr aktiv, aber hat eine tolle Mondlandschaft hinterlassen. Wir können - welcher Luxus - bis auf 3200 Meter hochfahren. Doch der kurze Anstieg zu Fuß zum höchsten Punkt konfrontiert uns mit einer bisher am eigenen Leibe noch nicht erlebten Erfahrung: der mangelnden Akklimatisierung in die dünnere Luft. Letztes Jahr bei unserer Alpenüberquerung waren wir auch auf 3000 Meter, und das mit 10-Kilo-Rucksack, aber wir hatten uns ja Tag für Tag, Schritt für Schritt akklimatisiert und nie Atemnot gehabt trotz steiler Anstiege. Doch jetzt gehen wir kaum fünf Minuten, da fange ich an zu schnaufen und zu keuchen, die Lungen tun weh beim tieferen Atmen, ein Druck im Kopf entsteht. Wahnsinn!
Mit langsameren Gehen schaffen wir den Anstieg, beim Stehen geht es dann schon besser. Wie geht das erst denen, die in den Anden und im Himalaya unterwegs sind?


Dramatischer Wolkendurchzug über den Kraterrand. An klaren Tagen kann man hier bis zur karibischen See schauen.


Türkisblaues Wasser im Kratersee

Das Wetter klart auf, zumTeil sind wir über den Wolken


Unter uns liegt der "Schöne Strand" - playa hermosa - durch den letzten Vulkanausbruch entstanden, ein weites Lavafeld, das langsam wieder von der Vegetation ergriffen wird

Hej, da kann man sich ja natürlich auch sonnen (aber abends haben wir rote Nasen)

Zurück nach San Jose fahren wir noch durch ein wunderschönes Tal, Orosi, aber wegen einsetzendem Regen und Gewitter können wir nicht in die heißen Thermalquellen springen. Dann überqueren wir die dazugehörige Schlucht und den größten Staudamm des Landes


Die Überquerung der Hängebrücke mit dem Auto ist nicht wirklich gefährlich, dem Schild nach immerhin für 9 Tonnen zugelassen, flößt durch Höhe und Schwingung aber trotzdem Respekt ein.


(von Jessica)

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