Mittwoch, 20. Dezember 2017

Charmantes Havanna .....

Wir haben in der Nähe unserer Unterkunft recht gute Räder geliehen, die uns eine größere Beweglichkeit in der Stadt ermöglichen. Unser Bewegungsradius erweitert sich enorm, da außer den eigenen Füßen sonst nur Taxis (teuer) oder Busse (selten und überfüllt) zur Verfügung stehen.

 Wir sind auf dem Weg nach Habana Vieja, ins alte Havanna. Die Cabrio - Straßenkreuzer, inzwischen meist mit Lada -Motoren, sind für Stadtrundfahrten mit Chauffeur zu mieten.

Den Malecon entlang, den Uferboulevard, wo außer einigen Anglern und Touristen auf Motivsuche tagsüber nur wenig los ist.


Eine der Bars, die von außen als solche kaum zu erkennen ist und deren äußere Tristesse sich drinnen fortsetzt.


Im Zentrum gut renovierte Gebäude und Fußgängerzonen, in denen außer einigen Restaurants, ganz wenigen Geschäften und Museen kaum etwas zu finden ist. Wir fragen uns wieder, wo kaufen die Kubaner ein.


Auf dem Obst- und Gemüsemarkt, zu dem wir uns durchfragen, gibt es Apfelsinen, Zwiebeln, Ananas, ein wenig Kohl, Auberginen und Möhren. Das ist das gesamte Angebot, auf Nachfragen ernten wir Kopfschütteln.


In der Vorzeigeeisdiele Coppelias, die wie ein Ufo in der Stadt gelandet zu sein scheint, lange Schlangen, um einen Platz zugewiesen zu bekommen. Auf den Schildern stehen die 3-5 Sorten, die heute im Angebot sind.


In einem der größeren Läden finden wir hauptsächlich leere Regale oder hundertfach das selbe Produkt, das es halt gerade gibt.



                                             Hier die Abteilung für Milchprodukte.


                                         Womit soll man denn den Körper pflegen?


Mächtige, vor sich hin rostende Architektur  am Malecon. Errichtet um die Größe des Sozialismus zu demonstrieren.


Der Prachtbau Hotel Nacional wurde 1930 erbaut und ist bis heute das Vorzeigehotel des Landes. Innen die Bilder von den Hollywoodgrößen, die hier abgestiegen sind. Hier herrscht kein Mangel. Davon haben nur die Kubaner nicht viel.



In unserem kleinen Restaurant vom ersten Abend war die Versorgungslage heute auch schlechter: kein Kaffee, kein Bier, kein Nachtisch, keine großen Wasserflaschen. Von der Speisekarte gibt es zwei Gerichte.
Nach den erstenTagen sind wir ernüchtert. Wir wussten, dass Kuba ein armes Land ist, doch das die Versorgungslage so schlecht ist, hat uns überrascht. Wir fühlen uns an manches erinnert, was wir in unserer Jugend in der DDR wahrgenommen haben. Die Kubaner müssen viel Zeit aufwenden, ihr Leben zu organisieren. 
Ohne Kapialist zu sein, wünscht man den Menschen hier ein leichteres Leben. Keiner möchte in zerfallenden Häusern leben, in Schrottautos fahren und sich um sein tägliches Essen Gedanken machen müssen. Es scheint fast zynisch, wenn man sich wünscht, dass sich hier nichts ändern möge, damit der Charme erhalten bleibt, dem wir uns auch nicht entziehen können.

Wir merken, dass wir uns einrichten in der Situation und sind gespannt, was uns noch begegnet.

(von Ronald)

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