Freitag, 1. Dezember 2017

Auf Rädern -- Fahrzeuge in Zentralamerika

Außerhalb von Mexiko sieht man nur hier und da mal einen VW-Käfer, aber sowohl dort wie auch in Guatemala und nun in Honduras ist das generelle Bild auf der Straße ähnlich: Innerorts fährt das Tuk-Tuk, ein Moped-Taxi auf drei Rädern, das für wenig Geld Leute befördert.




Hier und da taucht auch mal ein VW-Bus auf, hippiemäßig bemalt, schrottig oder, warum auch immer, verkürzt und neu zusammengeschweißt. 



In Guatemala fahren die bekannten Chicken-Buses, früher ausrangierte Schulbusse aus den USA mit der typischen "Motor-Schnauze" aber auch neuere, oft sehr aufgemotzte Gefährte, die unglaubliche starke Motoren haben und auch steilste Berge erstaunlich schnell heraufkommen, ideal für das Hochland Guatemalas.


LKWs gibt es en masse, auch alle mit Schnauze, leider sind sie oft sehr abgewrackt, stinken schwarz aus dem Hinterteil, machen einen Wahnsinnskrach und sind sehr langsam. Ähnlich wie bei Autos fahren selbst die letzten Möhren noch herum. Wenn es nicht mehr geht, werden sie irgendwo abgestellt, oft einfach am Straßenrand. Dort bleiben sie dann.


 Immer wieder sehen wir Pick-Up-Transporter, im besten Fall mit Gerüst und Plane; einmal sind wir auch mitgefahren. Oft stehen oder sitzen die Leute aber auch einfach so hinten auf der Ladefläche, manchmal bis zu 25 Leute so dicht an dicht, und das Auto fährt in nicht geringem Tempo, so dass es einem angst und bange werden kann. Auch Polizei und Militär fahren mit Pick-Up und schwer bewaffneten Trupps hinten drauf. 




 Überhaupt ist der Pick-Up DAS Auto Zentralamerikas, vielleicht auch Amerikas überhaupt. Jedes zweite Fahrzeug ist ein Pick-Up. Anders als bei uns, wo es städtsche Protzkarren sind, werden diese Wagen hier wirklich als Nutzfahrzeuge gebraucht und sehen oft auch dementsprechend aus.

Der Besitzer des grünen Pick-Ups, dem ich erzählte, dass ich mich sehr für Autos interessiere (hust) - es ist immer gut, Gründe fürs Fotographieren zu nennen, dann kommt man auch leicht ins Gespräch - wollte mir sein Fahrzeug gleich verkaufen, war aber sehr verständnisvoll, als ich mit der Begründung ablehnte, dass mein Führerschein hier leider nicht gültig wäre, ich sein Auto aber ganz toll fände.


Auch als Laden lässt sich ein Pick-Up hervorragend verwandeln!


Allerorts üblich ist natürlich auch das Fahrrad für Personen- und Lasttransporte.

Das Fahrrad mit Lastengestell kann Transporter oder, wie im übernächsten Bild, auch mobiler Laden sein.


In dieser kleinen Sammlung fehlen die Vespas und Motorräder, die vielzählig und oft mit drei bis vier Personen gefahren werden, meist ohne Helm, und meist mit kleinen Kindern, eins vorn, eins hinten drauf, die sich irgendwie am Fahrer oder auch auf dem Tank festklammern und dabei auch noch aus allerlei Flaschen trinken. Immer wieder ein leicht gruseliger Anblick, und doch, wie bei so vielem, gewöhnt man sich daran. Deutschland ist nicht nur kilometermäßig eine ferne Welt - die anschauliche, komplett andere Lebenswirklichkeit hier macht das uns täglich sehr deutlich.

(von Jessica)  

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