Montag, 9. Oktober 2017

Guten Morgen!

Sich gegen 7.30 Uhr vom Vogelkonzert wecken lassen. Es wird erstaunlich spät Tag in Spanien, bedingt durch die westlichere und südlichere Lage, von Deutschland aus gesehen. Schon im Bett erstaunt sein vom exotisch-tropischen Klang der Vogelstimmen.
Neben unserem Haus stehen einige hohe alte Pinien, die Nachtschlafplatz für Hunderte Vögel sind, die jeden Abend in der Dämmerung truppweise einfliegen, ein unglaubliches Konzert geben, genauso in der Morgendämmerung den neuen Tag herbeisingen und wiederum in Gruppen abfliegen, um ihre tägliche Nahrungsrunde Platz für Platz aufzusuchen.

Ich fliege zwar nicht ab, aber steige in meine Laufschuhe und gehe joggen. Zwei- bis dreimal wöchentlich eine halbe Stunde, gerade so, dass es noch Spaß macht und der Tag mit einer Outdoor-Aktivität beginnt. Nur wenige Meter oberhalb des Hauses steigt die Sonne aus dem Mittelmeer auf, in dieser Jahreszeit genau im Osten. Unter mir liegt Altea. Die Stadt sieht fast maurisch aus in dieser Morgenkolorierung.
Die rosa-blau-pastelligen Farben und das Hervorbrechen des Lichtes haben immer wieder aufs Neue etwas vom Schöpfungsakt. Religiös oder nicht - die Schönheit der Welt ruft Ehrfurcht bei mir hervor. Und in dieser Morgenstunde gehört mir die Welt ein Stück allein, da noch nicht viele Menschen unterwegs sind.



Doch wie jedes Ding seine Kehrseite hat, geht es mir auch heute beim Laufen durchs Campo - das Feld- und Waldgelände - wieder so, dass mich Müll, Schutt und viel Hundedreck ernüchtern, den ignorante Menschen und ihre Hunde hier hinterlassen. Zwei Ecken weiter dann eine Grundstücksmauer voller Blumen bei inzwischen voller Tageshelligkeit vor tiefblauem Himmel.

Der Oktober in Deutschland scheint Welten weit weg und ich bin wieder einmal dankbar für das Geschenk dieses Freijahres.


(von Jessica)

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