Dienstag, 5. Dezember 2017

Wieder einmal: Irgendwie krass... und hoffentlich bald adios!

Die Insel Utila beschert uns zwischendurch dann doch auch noch etwas sonniges Wetter, so dass wir auch mal ein paar Stunden am Stück draußen sein können, was wir nach all der vielen Lauferei mit Regenschirm zu Fuß im kleinen Umkreis (Fahrräder waren ja nicht verfügbar beim bike rental) dann gern nutzen, um uns einen Golf-Caddie zu leihen, eigentlich ein Oma-Mobil, aber neben Quad und Moped das Haupt-Fortbewegungsmittel hier, um einmal über alle verfügbaren Wege der Insel zu touren. Es macht zwar Spaß, ist aber wie so vieles irgendwie unglaublich, da neben den zwei Asphaltstraßen die Sandpisten eigentlich nur wasser- oder schlammgefüllte Löcher sind. Kilometerlang fahren bzw. schwimmen und schlingern wir eher in flachen Flüsschen als auf Wegen; die jeweils dort ansässigen Leute aber gehen geduldig-fatalistisch ihren täglichen Wegen in Gummisandalen nach und waten halt durch. -

Regenschirm wird Sonnenschirm, sehr empfehlenswert!










Ist dies etwa der Caddie-Vermieter? 
Nein, dieser allseits Bekannte wartet nur auf Aufstellung in Frontposition vor dem Laden.

Rasta-Man, unser Caddie-Vermieter, betreibt sein Geschäft von der Hängematte aus, von wo er aber munter jedem Passanten ein "Hi man, come in, good price" zuruft und bei Interesse erstaunlich schnell aufspringt

Hier war es zwischendurch tatsächlich mal nicht schlammig

Nun denn. Nach sechs Tagen kommt tatsächlich ein Mini-Flieger (sechs !!! Sitze inklusive Pilot), der uns aus diesem sehr speziellen Inselparadies aufs Festland bringt. Im Kabinett der Skurrilitäten zu erwähnen ist z.B., dass die junge Reiseagentin und ihr Kompagnon aus der Sosa-Airline-Bürobude am Hafen nun auf einmal frühmorgens am Holzbuden-Airport-Terminal den Flug-Check-in machen, die Banderolen um die Rucksäcke wickeln und dann unsere Gepäckstücke einzeln zum Flieger hinaustragen und einladen. Ein Zwei-Mann-Allround-Betrieb? Dann werden wir Passagiere "verstaut" - Beine und Füße zusammenfalten ist nämlich ein ziemliches Kunststück in so einem Buschflugzeug. Als der fünfte Passagier einsteigt, sinkt das Heck hinten aus der Balance nach unten und setzt mit einem Knack am Boden auf, so dass der Check-in-Kollege es mit Armkraft hochhalten muss, bis alle sitzen - es ist wohl nichts kaputtgegangen - und wir losrollen... und tatsächlich abheben!

Frühmorgendlicher Tropendunst über der Landepiste

Unser 6-Sitzer

Adios Utila!


Festland in Sicht, mit vielen Ananasfeldern


Glücklich gelandet!

Auf dem Festland steigen wir dann nach etwas Gepäck-Heckmeck und gehörig Verspätung in einen 19-Sitzer um, der uns in die Landeshauptstadt Tegucigalpa fliegt.
Dort können wir tatsächlich einen Copa-Airlines-Flug kaufen, der uns morgen, so Gott will und auch dies noch klappt, außer Landes bringen wird, Destination Costa Rica, wo wir sowieso hinwollen, wenngleich wir nun Nicaragua, was uns auch sehr interessiert hätte, komplett überspringen werden, aber angesichts der aktuellen Lage ging es nicht anders, und wir sind froh, ausreisen zu können aus diesem politischen Vulkangebiet. Die natürlichen Vulkane des pazifischen Feuerringes sind uns lieber, wenngleich auch diese mit Explosionspotential!

In Tegucigalpa, dem "Auge des Sturmes", gehen wir ganz auf Nummer sicher, quartieren uns in der Zona Hotelera in einem kleinen Hotel ein und verbringen den Nachmittag am Nachbarhotelpool. Abends ab 18 Uhr ist für 10 Tage landesweite Ausgangssperre verhängt. So spazieren wir in der Dämmerung durch skurrile Weihnachts-Deko unter Palmen, müssen vor 18 Uhr zu Abend essen - so gar nicht meine Zeit - sehen immer mehr bewaffnete Soldaten mit MGs, Schlagstöcken, Helmen und Schilden aufmarschieren und die Straßen sich leeren, hören nach Einbruch der Dunkelheit viel Gekrache und Geknalle - hoffentlich passiert nirgendwo zu Schlimmes - und hoffen erneut, morgen aus alldem herauszukommen. Drückt uns die Daumen für so ein schönes Nikolaus-Geschenk - und allen unseren Lesern auch einen frohen Nikolaus!



(von Jessica)

1 Kommentar:

  1. Ich wünsche euch, dass ihr schon in Costa Rica seid, wenn ihr diese Zeilen lest. Weiterhin alles Gute

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