Dienstag, 7. November 2017

Kein Traum - Delfine in Sicht

Was für ein Tag!

Früh in der Dämmerung stehen wir auf, schon um 6.00 Uhr sind wir beim kleinen Fischerboot, mit dem auch die Ausfahrten zu den ablegenen Stränden angeboten werden. Das Boot wird ins Wasser geschoben, wir waten knietief mit hinein, springen dann ins Boot. Der starke Yamahamotor wird angeworfen, das leichte Vibrieren begleitet uns die gesamte Fahrt, und es geht aus der geschützten Bucht hinaus aufs offene Meer. Schon nach 15 Minuten sehen wir am östlichen Horizont die Sonne sich rötlich aus dem Wasser erheben; langsam genug, um die Bewegung gerade nicht zu sehen, doch so schnell, dass sie jeden Moment etwas mehr dem Wasser entsteigt.

Und plötzlich sehen wir aus dem bewegt  glitzernden Wasser bläulich schimmernd die Rücken von Delfinen auftauchen, erst noch in der Ferne, doch schnell näher kommend, umringen sie uns. Eine Schule von Delfinen, es müssen über Hundert Tiere sein; sie sind vor, hinter und neben uns. Unglaublich elegant gleiten sie schwerelos durch das Wasser, mal nur die Rückenflosse zeigend, dann wieder mit dem ganzen Körper aus dem Wasser springend. Wie Kinder, die einer Attraktion hinterherlaufen, begleiten sie das Boot, einige zeigen besondere Kunststücke, indem sie steil aus dem Wasser springen und sich um die eigene Achse drehend wieder kopfüber eintauchen. Irgendwann drehen wir bei, unsere Fahrt sollte in die entgegengesetzte Richtung gehen, und schauen den springenden Leibern nach, wie sie in der Ferne eins mit dem Wasser werden.






Schon lange träumen wir davon, Delfine im offenen Meer zu erleben; hier haben wir es kaum zu hoffen gewagt, da in der letzten Zeit keine gesichtet wurden. Es ist ein Naturschauspiel, das einfach Glücksgefühle auslöst.

Wir fahren wieder zur Küste, um dann auf dem Rückweg durch die kleinen Buchten zu schippern, die nur zu Fuß oder eben mit dem Boot zu erreichen sind. In der letzten legen wir an, bekommen Schnorchel und können selbstständig das kleine Korallenriff erkunden, das unter uns liegt. Nach der gründlichen Einführung und Begleitung des Schnorchelns in Puerto Morelos sind wir überrascht, wie unbekümmert es hier vor sich geht, das Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit scheint noch nicht so weit entwickelt.

Es ist hier auch das Zuhause vieler großer Meeresschildkröten (die sind seit 1990 geschützt, davor wurden sie 30 Jahre lang gejagt und wöchentlich Tausende von ihnen zu Leder und Konserven verarbeitet).
Auf der Rückfahrt treffen wir auf eine von ihnen, sie hebt ihren Kopf neugierig aus dem Wasser, lässt sich umkreisen und taucht erst ab, als wir ihr zu nahe kommen.

Nach einem kräftigen Frühstück fahren mit einem lokalen Taxi ins zehn Kilometer entfernte San Agustinillo, wo keine Felsen dem Strand vorgelagert sind, die Wellen daher ungebremst auflaufen. Zu bestimmten Jahreszeiten ist hier ein Surferparadies, wo Ritte durch den sich brechenden Wellentunnel möglich sind. Heute ist das Meer ruhiger, eher unseren Fähigkeiten entsprechend. Wir leihen uns Bodyboards, mit denen wir uns in die Wellen werfen, auf dem weichen, flach ins Wasser laufenden Sand weit hinauslaufen und schwimmen und manche schöne Welle erwischen, die uns bis an den Strand trägt.




Auf dem Weg nach Hause drehen wir noch eine Runde durch das Hippie - Hideout Zippolite, wo wir palmgedeckten Strandhütten (Cabanas), einigen FKKlern (der einzige Strand in Mexiko, wo das geduldet wird) und vielen Sandflöhen begegnen, wieder einmal viel zu dünnen Kaffee trinken und erfüllt in unser Hotel zurückkehren.

(von Ronald)

1 Kommentar:

  1. Aaaaahhh......Wie beneide ich euch!!
    Delfine - neben Elefanten und Giraffen meine Lieblingstiere.... das muss so toll gewesen sein....

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