Freitag, 15. Dezember 2017

Gottesaugen und sonstiges Glück

Spaziergang am Strand von Langosta am Ortsende von Tamarindo. Der Sand ist eigentlich kein Sand, sondern besteht aus winzig kleinen Muscheln und Muschelbruch. Hier könnte man vielleicht Gottesaugen, diese besonders schönen Deckelchen von bestimmten Meeresschnecken finden... Ich fange an, genauer zu schauen - und tatsächlich finde ich ziemlich schnell erst eins, dann zwei, dann acht. Oh, wie schön! Nicht alle sind perfekt, aber das macht gar nichts. Ich freue mich einmal mehr an der Schönheit und dem Reichtum unserer Welt. Vor Jahren habe ich in Korsika schon einmal mehrere entdeckt und mich damals auch sehr gefreut. Ist schon etwas Besonderes, diese Gebilde zu finden.
(Gottesauge, Shiva-Eye, Buddha-Eye, Mermaid-money, all das sind mögliche Namen für dieses Kleinod aus dem Meer, das seit dem Altertum bekannt ist, mit einer gewissen Mystik belegt ist und gern als Schmuck weiterverarbeitet wird. Operculum lautet der wissenschaftliche Name).


Froh zu sein, bedarf es wenig... Es braucht eigentlich nicht viel, um glücklich zu sein. Und doch ist Glück nichts, was man einfordern oder auch festhalten kann, es ist etwas Momentanes, Spontanes, sehr Luftiges und Duftiges. Kommt herangeweht, begnadet uns für eine kleine Zeit, schenkt sich uns. Ob wir es spüren können, hängt natürlich auch damit zusammen, ob wir es spüren wollen, offen sind für den Moment. Achtsamkeit, nennt es der Buddhismus. Zwischen der Vergangenheit, die ich nicht ändern kann, und der Zukunft, die ich abwarten muss, bin ich letztlich nur in der Gegenwart ganz lebendig und ganz frei und vor allem ganz in der sinnlichen Wahrnehmung. Diese verbindet mich mit der Welt und lässt mich Teil von ihr, Teil des einen Ganzen sein.

Wir sind hier an der Pazifikküste Costa Ricas zurzeit sehr glücklich. Tolles Wetter, noch tolleres Meer, ein nettes kleines Hotel mit netten Menschen, verschiedene Tierbegegnungen, der Papagei, der immer wieder auftaucht, Leguane, auch im Hotelgarten, die Schildkröten in der Nacht, die vielen, vielen Pelikane am Strand ganz nah, denen ich endlos zuschauen könnte - diese ulkigen Gesellen habe ich so richtig liebgewonnen -  dann wieder ein Kolibri - diese süßen Tierchen habe ich auch sehr gerne - schmackhafte Mangos, Papayas, Bananen, Melonen, und jeden Tag ein Abendrot zum Niederknien. Mit einem Sundowner am Strand aus der blue hour eine happy hour machen. Unwillkürlich so richtig tief atmen. Einfach sein.




Und immer wieder das Meer, warm, mit einer Brandung hier in der Bucht, die nicht zu gefährlich ist. Da muss man sich einfach immer wieder hineinstürzen. Auch mit Bodybord oder boogie-board, wie es hier genannt wird, ein riesiges Vergnügen. Der Ritt auf der Welle, dieses schnelle Gleiten, macht solchen Spaß und hat Suchtpotential. Kurzentschlossen bleiben wir für die ganze Woche hier. Es ist einfach zu schön, um schon ade zu sagen. Carpe diem.

  







(von Jessica)

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