Montag, 18. Dezember 2017

Havanna

Hej, wir haben's geschafft! Air Cubana hat uns fraglos mitgenommen, unsere Visa akzeptiert und uns zwar ziemlich ruckelig durch die Lüfte getragen, aber wollen wir mal großzügig sein mit der sozialistischen Wirklichkeit.

Ruckelig über den Wolken bei Air Cubana - huh!

Begrüßung in Havanna am Flughafen gleichgültig-lustlos, Air Cubana Office verwaist im Nebengang des Obergeschosses, aber der Geldautomat tut's :-)
Ein scheinbar offizieller Guide schickt uns seinen Freund, einen inoffiziellen Taxifahrer, der uns mit einem blauen Opel von 1957 im letzten Tageslicht in die Stadt bringt. Unsere Unterkunft ist soweit ok, das Viertel - Vedado - strotzt nur so vor Kolonialbauten in gutem (!) Zustand, die Restaurantsuche führt uns erst eine Pizzeria mit sozialistischer Warteecke, da kein Tisch frei ist, als wir aber wieder hinausgehen, steht draußen ein Schlepper, der uns in ein anderes Restaurant führen will. Ich mache ihm klar, dass wir nur irgendwo warm und günstig essen wollen, und da weist er uns den Weg zu einer Cafeteria, wo man nett draußen sitzt, es ca. 10 Prozent der auf der Karte angegebenen Gerichte auch gibt und wir dann eine reichliche Portion Grillfisch, Reis, Bohnen und Salat für ca. 5,- Euro pro Nase essen. Und schmecken tut es auch, und zwar richtig gut!
Auf dem Heimweg landen wir im nahen Hotel Presidente, ein schickes Ding, wo es Internet gibt - und richtige gute Life-Musik, Son mit 7 Leuten.
Soweit der Auftakt in Kuba! Morgen sehen wir weiter.

24 Stunden später: Wir erleben eine verrückte Stadt - tolle, bröckelnde Kolonialbauten, einer schöner als der andere, dazu diese irren alten Autos. Aber da wir kein Komplettpaket für diese Reise gebucht haben, sondern alles selbst organisieren, bekommen wir auch sofort die Realität des Sozialismus zu spüren: Auskünfte sind schwer zu bekommen und teils widersprüchlich, man muss überall Schlange stehen, hier am Schalter des Reisebüros ist der Santiago-Flug ausgebucht, einen Meter weiter kann man ihn vorreservieren, bis morgen.
Brot, Obst kaufen? Ja, wo sind denn Läden??? Ab und zu finden wir etwas Ladenähnliches, dann aber mit leeren Regalen und wenigen Waren, diese dann zuhauf. In den Restaurants, den wenigen, sind die Gerichte auf der Speisekarte fast alle aus, nur wenige sind zu bekommen. Und und und...

Ein Opel von 1957 - unser Privattaxi vom  Flughafen in die Stadt





Meine Blogeinträge müssen kürzer und knapper werden, denn auch Internet ist sehr rar, meist nur an den größeren Hotels und dann auch nur stundenweise. Das wird noch spannend hier. Aber einige gute Live-Musik haben wir schon zu hören bekommen. Demnächst mehr!

(von Jessica)

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